Ich bin gerade aus Airlie Beach Richtung 1770 aufgebrochen – Zeit für einen Blogpost über Airlie Beach! Acht Stunden Zeit, um genau zu sein.
Ich bin am Freitagabend gegen 18 Uhr angekommen und musste schnell feststellen, dass ich in einem ziemlichen Partyhostel gelandet bin. Zitat Lonely Planet über das “Magnums“: “Eine laute Party-Bar, jede Menge Alkohol und eine Horde hübscher junger Dinger – das muss wohl das Magnums sein” (hab ich natürlich erst hinterher gelesen).
In meinem 8er Zimmer fand ich hauptsächlich schlafende Alkoholleichen, die erst später wieder erwachen sollten (dafür dann aber laut). Das einzige freie Bett war mit dem Kopfende ungefähr 30cm unter der der Klimaanlage, umdrehen war auch nicht sinnvoll, da dort ein Fenster mit nicht mehr existentem Rollo war, yay! Aber gut, zwei Nächte sind ja keine Ewigkeit! Ich ging erstmal im praktisch keine 50m entfernten Supermarkt einkaufen und erkundete den Rest der Anlage. Umso weiter man vom Eingang mit Bar & Restaurant wegkommt, desto schöner wirds: Kleine Hütten zwischen Palmen mit geschlängelten Wegen.
Am nächsten Tag wollte ich ein bisschen Airlie Beach erkunden, stellte aber nach ungefähr einer halben Stunde fest, dass ich dann komplett Airlie Beach erkundet hatte. Der Ortskern besteht haupptsächlich aus Backpackerunterkünften, Bars, Souvenirläden und Reisebüros. Der Strand ist für einen Ort der Airlie Beach heißt auch nicht sonderlich spektakulär, da hatte ich schon wesentlich schönere. Der Ort ist wirklich hauptsächlich als Sammelstelle von Menschen, die Touren in die Whitsundays machen wollen, angelegt. Hier liegen endlos viele Boote und überall bekommt man Angebote zu Dutzenden von verschiedenen Trips. Ich bin dann ein wenig die Küste entlang gelaufen, bis ich beim nächsten Ort (Cannonvale) angekommen bin und bin dann wieder umgedreht. An dem Tag habe ich auch gelernt, dass gerade “Schoolies week” ist, ein einwöchiges Event für Schüler, die gerade ihren Abschluss gemacht haben. Am Nachmittag bin ich noch in der “Lagoon” schwimmen gegangen, ein künstliches Becken in Meernähe, da im Meer ja Quallengefahr ist. Ganz nett, aber nach einer Weile hat man auch genug. Gegen Abend bin ich dann wieder ein Stück aus dem Ort geflüchtet, bis ich von der lauten Musik nur noch die dumpfen Bässe hören konnte, um ein bisschen meine Ruhe zu haben. Gegen 22:30 bin ich zurück ins Hostel, aber in meinem Zimmer war gerade große Party, obwohl die Hostel-Policy eigentlich besagt, dass kein Alkohol auf den Zimmern sein soll, aber das war in dem Hostel wohl eher als Scherz gemeint…
Am Sonntagmorgen ging dann meine Segeltour los. Nach geringfügigen Problemen beim Einchecken – man darf keine Rucksäcke mit Reißverschluss mit an Bord nehmen, weil in den Reißverschlüssen bed bugs drin sein könnten… What?! – bekamen wir (21 Leute, alles Europäer) erstmal Schlafplätze zugewiesen. Das Schiff sah schon von außen ganz schön klein aus und innen wars nicht größer. Es gab nur eine kleine Anzahl an Einzelbetten und so hatte ich dann das “Glück” mit einem Schweden ein Doppelbett teilen zu dürfen, wobei das Doppelbett nicht so wirklich viel größer war als ein Einzelbett… Danach hieß es dann von unserer 4-köpfigen Crew, dass wir ca. 1 Stunde nach Whitehaven Beach brauchen sollten. Zwischendurch gab es dann Lunch und auch ein Segel wurde gehisst, aber der Motor lief trotzdem noch mit. Aus der Stunde wurden irgendwie drei und wir kamen dann nicht an dem Strand an, sondern auf der anderen Seite der entsprechenden Insel – irgendwie war das Wetter und die Gezeiten wohl gerade unpassend. Stattdessen haben wir dann vor dem Strandbesuch dann einen kleinen Bushwalk zu einem Aussichtspunkt über eben diesen Strand gemacht – super Aussicht! Am Strand selbst hatten wir dann eine Stunde zum planschen (natürlich mit stinger suits, also Schutz vor Quallen), dann ging es schon weiter. Zum Schnorcheln sind wir am ersten Tag dann gar nicht gekommen.
Der erste Abend war angenehm, mit ein paar Bierchen und Wein saßen alle an Deck zusammen. So gegen 11 sind dann die meisten ins Bett gegangen. Ich lag auch erst in meiner kleinen Ecke, aber nach kurzer Zeit bin ich schweißgebadet wieder aufgewacht und musste da unbedingt raus! Heiß, eng, schlechte Luft, das ging gar nicht. Also habe ich mir Kissen, bed sheet und mein Handtuch geschnappt, bin über den Schweden geklettert und bin an Deck gegangen. Und siehe da, ich war nicht der erste, der sich einen Schlafplatz da oben gesucht hatte. Es war zwar durch den Wind etwas kühl und ein Handtuch gibt auch nicht die beste Matratze auf einem Bootsdeck ab, aber es war wesentlich angenehmer als unter Deck. Leider habe ich bei der Aktion mein gutes Taschenmesser (mit Taschenlampe) mal wieder verloren – kA wie, aber ich habs in den Tagen danach nicht wiedergefunden.
Zu verdammt früher Zeit wurde es hell, kurze Zeit später lief die Crew um mich herum und dann machte der Motor Lärm. Um 6:30 gabs Frühstück und währenddessen gings zu unserem ersten Schnorchel- und Tauchspot. Dort angekommen wurden wir in kleine Grüppchen eingeteilt, die dann für eine Taucheinführung aufgerufen werden sollten. Währenddessen konnten wir nach Belieben Schnorcheln. Ich hatte diesmal keine Unterwasserkamera (wie letztes Jahr in Cairns), daher keine Great Barrier Reef Fotos diesmal. 😉 Ich habe allgemein nicht soviele Fotos gemacht, weil meine Kamera irgendwie die meiste Zeit so ‘weit’ weg unter Deck lag und mein Smartphone (oder der Akku) gerade etwas am sterben ist. Beides war auch immer etwas doof zum Mitnehmen an Land, weil wir da immer mit einem einen kleinen Schlauchboot gefahren sind, in dem es gerne mal ziemlich nass wurden.
Obwohl es diesmal eine wesentlich sanftere Einführung ins Tauchen mit Flasche gab, hat es mir wieder nicht sonderlich zugesagt und ich habe es relativ schnell abgebrochen. Das ist wohl einfach nix wobei ich mich wohlfühle. Schnorcheln war aber cool. An dem Tag sind wir auch noch zu einem zweiten Schnorchelspot gefahren, wo es extrem viele Fische zu beobachten gab und teilweise sehr flache Riffgebiete. Am Abend ist die Partystimmung mit hartem Alkohol etwas eskaliert, da konnte ich dann nichts mehr mit anfangen. Leider kann man auf einem Boot nicht einfach mal weggehen.
In der Nacht hat dann ein Großteil der Leute auf Deck geschlafen, obwohl es wesentlich kühler und feuchter als in der Nacht davor war. Ich hatte schon kurz überlegt eines der nun freien Betten zu entern. 😉 Hab dann aber doch wieder draußen geschlafen und mein zweites Handtuch als Extradecke benutzt. Am dritten Tag ging es dann zu einer Insel an der viele Schildkröten sein sollten. Wir wurden auf einer kleinen Insel (Black Island) abgesetzt und uns wurde gesagt man würde uns 3h später wieder abholen. Eine ganze Schildkröte haben wir dann auch entdeckt. 😉 Kurz nachdem ich weitergeschwommen bin ist sie wohl sogar kurz zur Oberfläche gekommen, ich habe sie nur ganz weit unten gesehen. Auf dem Rückweg sind wir dann endlich mal gesegelt! Beide Segel gehisst, Motor aus, Boot mit ordentlich Schräglage. Einigen Leuten gefiel das gar nicht, das ist wohl der Grund dass die Segel-Action nur kurz am Ende dran war. Am frühen Nachmittag waren wir zurück in Airlie Beach.
Insgesamt war der Trip durchwachsen, nicht richtig gut, aber auch nicht richtig schlecht. Mit den meisten Leuten konnte ich nicht so richtig viel anfangen. Die Crew wirkte teilweise etwas sehr genervt von uns und war untereinander auch nicht so richtig gut aufeinander zu sprechen. Schnorcheln war cool. Segeln war cool, aber kurz.
Zurück im Hostel bin ich zum Glück in einem anderen Zimmer gelandet, mit Rollos und angenehmeren Leuten. Zwei Schwedinnen kamen auch gerade von einem dreitägigen Segeltrip mit etwas anderer Route als ich, aber auch so wenig Segelzeit. Zwei Deutsche kamen gerade an und sollten am nächsten Tag zum Segeln und ein Brasilianer machte Urlaub von seinem Computer Engineering Studium in Sydney – ich glaube ich habe mit denen in kurzer Zeit mehr geredet als mit etlichen der 20 Leute in den drei Tagen. Schon komisch manchmal!
Heute hatte ich dann noch bis zum Nachmittag Zeit bevor der Bus abfuhr. Leider fing es am Vormittag erstmal an zu regnen, sodass ich mir ein überdachtes Plätzchen am Strand gesucht habe und dort etwas zum lesen verweilt habe. Später habe ich dann noch einen kleinen Spaziergang auf einem Wanderweg gemacht, den ich auf einer Touri-Karte gefunden hatte. Der Weg war aber irgendwie etwas komisch, denn er war irgendwann einfach mitten im Nichts zu Ende. Naja, dann gings halt zurück.
Merke: In Airlie Beach kann man zu den Whitsundays fahren und Saufen, ansonsten nicht soviel.