Tag 16 – 19, Tour zu Kings Canyon, Uluru und Kata Tjuta

Gestern bin ich von der dreitägigen “Rock Tour” wieder in Alice Springs angekommen. Das ganze war ganz schön anstrengend nach nur wenig Pause von der letzten Campingtour. Dazu kamen noch hohe Temperaturen jenseits von 36°C und ein Bus mit nicht immer funktionierender Klimaanlage…

Los ging es früh morgens um 5:25 Uhr, woraus aber eher 5:50 Uhr wurde bis wir (drei Leute aus dem YHA) wirklich abgeholt wurden. Der Bus war schon gut gefüllt, insgesamt waren wir 18 Leute (+ Guide). Der Bus hatte leider das Problem, dass die Klimaanlage nicht durchgängig laufen konnte – und schon gar nicht wenn der Bus gerade beschleunigen sollte (oder einen Hang hinauffahren musste). In den drei Tagen haben wir relativ viel Zeit in eben diesem Bus verbrachte, sodass das echt etwas nervig war. Man hat ja immer so den Eindruck dass Uluru “in der Nähe” von Alice Springs ist, allerdings ist dieses “in der Nähe” halt immer noch 450km entfernt – insgesamt haben wir in den drei Tagen 1470km zurückgelegt.

Unser erstes Ziel war am ersten Tag Kings Canyon, eine imposante Schlucht, auf deren Rand man hinaufsteigen kann. Schon hier gaben die ersten der Gruppe auf und wählten einen alternativen einfacheren Weg, bei dem man nicht irgendwo hochklettern musste. Der Rest machte sich gut eingecremt und mit 3 Litern Wasser pro Person auf den Weg – da standen wirklich Ranger am Eingang und haben jeden gefragt ob er/sie 3 Liter mit hat. Auf halbem Wege konnte dann eine Person nicht mehr weiter, die haben wir dann im kleinen Schatten eines trocknen Baumes zurückgelassen um sie auf dem Rückweg wieder mitzunehmen – fand ich eine etwas merkwürdige Entscheidung des Guides, aber anders gings wohl nicht… Den kompletten Rundgang konnten wir aufgrund der Temperaturen eh nicht machen, eigentlich kommt man an irgendeiner Stelle noch an ein dauerhaftes Wasserloch in dem man manchmal sogar schwimmen kann. So konnten wir ‘nur’ die Aussicht von oben genießen.

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Danach ging es zu dem einzigen Laden, der in der Gegend Alkohol verkauft, bevor wir unserem Platz im Nichts fuhren. Die erste Nacht war echtes Buschcamping, ohne Wasser, Strom und sonstiges. Zu Essen gab es Reis mit gebratenem Fleisch und Gemüse, wobei der Tourguide irgendwie etwas überfordert wirkte, als er feststellte das irgendwas im Gepäck fehlte – der Kakadu-Guide war wesentlich souveräner und gelassener.

Richtige Zelte gab es auch nicht, stattdessen bekam jeder ein “Swag”, quasi eine Mischung aus Einpersonenzelt und Schlafsack. Alle waren nach Kings Canyon ziemlich kaputt, sodass wir relativ bald nach dem Essen schon schlafen gingen. In der Nacht habe ich gut geschlafen und man hatte echt einmaligen Ausblick auf die Sterne. 😉 Durch das extrem trockne Klima trocknet allerdings nachts Nase, Mund und Hals total aus, seitdem habe ich ein bisschen Halsschmerzen. Ich hoffe die gehen wieder weg wenn ich aus dem Klima raus bin.

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Am nächsten Morgen wurden wir kurz vor Sonnenaufgang geweckt, denn wir hatten immer noch viel vor uns. Als erstes ging es nach Yulara aka Ayers Rock Resort, in dem wir die folgende Nacht verbringen sollten und jetzt zumindest mal duschen durften. :) Danach ging es weiter zu Kata Tjuta, einer Ansammlung von Felsendomen, ca. 50km von Uluru entfernt – und meiner Meinung nach wesentlich interessanter als Uluru selbst 😉 Wieder ging es auf einen langen Marsch, bis in das “Valley of the Winds”, ein Tal zwischen den Domen in dem starker Wind weht und man ein super Aussicht hat. Auf dem Rückweg stellten wir fest dass der Zugang zu dem Pfad den wir gerade gemeistert hatten wieder wegen zu hoher Temperaturen inzwischen geschlossen wurde. Da sind wir gerade noch rechtzeitig gekommen 😉

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Danach ging es zu Uluru für einen kleinen Spaziergang, den sogenannten Mala-Walk. Gegen Abend ging es dann zu einem Punkt von dem man gut den Sonnenuntergang an Uluru sehen kann. Absurderweise standen dort reihenweise Tische mit Sektgläsern und Häppchen – das ist wohl das Event zu dem die großen Touri-Busse auf den 1-Tages-Trips fahren. Es war schon etwas seltsam plötzlich so eine Menschenmenge dort zu sehen. Für uns gabs keinen Sekt und keine Häppchen, dafür aber Abendessen zubereitet vom Tourguide. Der Sonnenuntergang selbst war irgendwie nicht so spektakulär, evtl. lag das auch an den Wolken die am Horizont auftauchten – oder an den dicken Bussen. 😉 Anschließend ging es wieder zurück nach Yulara, wo wir ein weiteres mal in den Swags übernachteten. In der Nacht habe ich wesentlich schlechter geschlafen, und durch zusätzlichen Wind war es nochmal viel trockner und komischerweise auch wärmer. Während es in der ersten Nacht bestimmt so auf ~15°C runterging, waren es dann bestimmt noch 25°C. Da ist es dann etwas warm in Schlafsack und Swag…

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Am nächsten Morgen ging es dann nochmal früher los (kurz vor 5 oder so – war zu müde um auf die Uhr zu sehen), um dann am gleichen Punkt auch noch den Sonnenaufgang anzusehen während wir frühstückten. Das war wesentlich imposanter als der Sonnenuntergang, aber wirkt auf den Fotos wegen der Gegenlichtsituation nicht so richtig, finde ich.

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Bevor wir uns dann auf den langen Heimweg machten, haben wir dann natürlich auch noch eine volle Umrundung von dem Felsen gemacht. Insgesamt sind es gute 10km, wobei das ganze trotz des imposanten Teils doch irgendwann langweilig wird. Es bleibt halt ein großer Felsen, auch wenn man 2,5h drum rumläuft. Den Rest des Tages  haben wir dann in unserem klapprigen Bus verbracht, abgesehen von ein paar kleinen Toiletten- und Essenstops.

Track der Tour:

Distanz: 1470.1 km
Total Time: 11:26:24

So im nachhinein hätten ich die zwei Campingtouren auf jeden Fall weiter auseinander  legen sollen. Leider ging das jetzt nicht so richtig, weil ich nicht länger in Darwin oder Alice Springs bleiben wollte. Dadurch hat die zweite Tour glaube ich etwas verloren. Aber auch Guide, Umgebung und Gruppe waren nicht so ‘schön’ wir in Kakadu. Insgesamt hats aber trotzdem Spaß gemacht – aber jetzt will ich irgendwie mal aus dieser extremen Hitze raus!

Ursprünglich hatte ich ja geplant von hier aus irgendwo an die Ostküste zu kommen und dann von dort aus immer weiter Richtung Süden bis schließlich Melbourne zu fahren. Da ich aber erstens nicht so richtig Lust auf tropisches Cairns (oder was ähnliches) habe und die Flüge aus Alice Springs auch immer noch verdammt teuer sind, fahre ich jetzt doch nach Adelaide. Fast hätte ich gestern abend sogar noch ein Ghan-Ticket gekauft, da der praktischerweise heute durch Alice Springs Richtung Adelaide fährt (nur einmal pro Woche). Dann ist mir aber eingefallen, dass ich die letzte Zugfahrt mit dem Overlander zwischen Melbourne und Adelaide ziemlich ätzend fand – und diese Fahrt wäre mehr als doppelt so lang. Aus den Bussen kann man zumindest alle paar Stunden mal aussteigen, der Zug fährt mehr oder weniger durch. Das Selbstfahren hatte ich auch wieder verworfen, weil das alleine echt anstrengend ist – ich hab ja gesehen wie fertig der Tourguide in den letzten Tagen war…

Ich habe mir dann erstmal noch eine Nacht mehr hier in Alice Springs gebucht um mir etwas genauer zu überlegen was ich überhaupt will. Schließlich bin ich jetzt wieder bei Greyhound gelandet, diesmal mache ich aber (mindestens) einen Zwischenstop und zwar in Coober Pedy, einer kleinen Siedlung im nördlichen South Australia. Los gehts morgen vormittag, abends komme ich in Coober Pedy an und 24h später fahre ich dann weiter Richtung Adelaide, wo ich dann am Sonntagmorgen ankommen sollte. Die zweite Teilstrecke hab ich noch nicht fix gebucht, evtl. könnte man auch noch in Port Augusta Zwischenhalt machen, aber das wäre mitten in der Nacht…

Von Adelaide will ich dann die Great Ocean Road nach Melbourne nehmen. Evtl. buche ich meinen Rückflug nach Europa dann so um, dass der nicht von Melbourne geht, sondern von etwas nördlich an der Ostküste, sodass ich die Tour dann ‘andersrum’ mache.

 

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Eine Antwort auf Tag 16 – 19, Tour zu Kings Canyon, Uluru und Kata Tjuta

  1. rohieb sagt:

    In Melbourne kannst du ja dann in Braunschweig oder Heidelberg vorbeischaun 😉

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