Heute bin ich in Launceston angekommen und habe mal wieder vernünftiges WLAN im Hostel.
Am Samstag bin ich von Eaglehawk Neck nach Coles Bay gefahren (der erste Foto ist irgendwo unterwegs von der Straße aus gemacht), ein Ort, der eigentlich nur als Zugangspunkt zum Freycinet National Park dient. Daher bin ich auch erstmal direkt durch den Ort durchgefahren und habe mir ein Ticket für den Park gekauft. Am Parkplatz angekommen wurde ich erstmal von total zutraulichen Wallabys begrüßt – die hatten da gar keine Scheu vor Menschen. Später habe ich von einem Guide mitbekommen, dass die wohl schon total abhängig von den Besuchern sind und gar nicht mehr alleine überleben können – obwohl überall steht dass man sie nicht füttern soll. Da es schon Nachmittag war entschied ich mich für eine einfache Strecke zum “Wineglass Bay Lookout”. Da ich dort doch relativ schnell ankam, ging ich noch weiter, runter zu eben der Wineglass Bay, also an einen Strand. Leider war es dort ziemlich kühl und ich hatte nur T-Shirt und kurze Hose an, da es kurz vorher noch ziemlich war war… Die Temperaturen wechseln hier ziemlich schnell. Also bin ich nach kurzem Strandangucken wieder zurückgewandert und habe ins Hostel eingecheckt.
Das Hostel war nicht so toll, wirkte eher wie ein Container und war dementsprechend auch total hellhörig, aber für eine Nacht gings. Für den nächsten Vormittag hatte ich mir noch einen Besuch des Parks vorgenommen, da das Ticket 24h gültig war (muss man ja nutzen!). Ich wollte den “Mt Amos Climb” angehen, der 3-5 Stunden (hin&zurück insgesamt, laut GPS 487m Aufstieg & Abstieg) dauern sollte. Der Aufstieg ging im Gegensatz zum Tag nicht über eine Art natürliche Treppe, sondern über die unbearbeiteten Felsen. Es war lediglich ein möglicher Weg markiert, teilweise zum gehen, teilweise musste man aber auch Hände und Füße benutzen. Da es am Vorabend geregnet hatte, waren die Felsen auch manchmal noch nass, was das ganze etwas heikel machte. Hinauf war ziemlich anstrengend, hinab hat mich etwas an meine Grenzen gebracht, ich bin ein paar mal ausgerutscht, konnte mich aber immer noch gut abfangen. Die Aussicht oben war wirklich super, die Fotos geben das natürlich nicht wieder. Dreieinhalb Stunden später war ich wieder am Parkplatz und ziemlich fertig. Und ich hatte die gesamte Fahrt bis nach Bicheno noch vor mir.
In Bicheno angekommen habe ich erstmal ins Motel (gab kein tolles Hostel) eingecheckt und Pause gemacht. Abends habe ich noch Zwergpinguine beobachtet wie sie an Land gekommen sind. Eigentlich gibt es da auch eine extra Tour für, aber die war mir irgendwie zu teuer (30$ für 1h, mit An- und Abfahrt). Das ganze war ein Privatanbieter, der die Leute in großen Bussen auf ein Privatgebiet führte, wo besonders viele Pinguine an Land gehen. Ich hab ich stattdessen kurz nach Sonnenuntergang auf eine öffentliche Bank gesetzt und gewartet. Nach 45min wollte ich eigentlich aufgeben, es war inzwischen stockdunkel. Aber dann, ich dachte erst meine Augen spielen mir im dunkeln Streiche, kam eine Gruppe aus 10-12 Pinguinen direkt auf mich zu, einer ist sogar über meinen Fuß gestiegen. Putzig! Fotos gibts keine, das Display wäre viel zu hell gewesen. Die kleinen waren nämlich total schreckhaft, die kleinste Bewegung oder das kleinste Geräusch hat sie vertrieben. Irgendwann wollte ich dann zurück zum Auto, das ich aber offenbar nicht weit genug weg geparkt hatte (trotz Tipp von der Motelrezeptionistin): Da liefen auch Pinguine rum. Also habe ich mich ins Auto gesetzt und noch etwas gewartet bis ich sicher war dass mir kein Pinguin vors (oder hinters) Auto lief…
Friendly Beach und Bicheno von einem Ausguck:
Am nächsten Tag war ich immer noch ein bisschen matschig vom Mt Amos, aber ich musste ja weiter. Als erstes Stand das East Coast Natureworld auf meinem Plan, ein Wildlifepark, der ehemals ein Zoo war und sich inzwischen auf das Züchten und wieder auswildern von Tasmanischen Teufeln spezialisiert hat. Von denen sind nämlich seit 1996 80-90% an einer bis jetzt unheilbaren Krebsart verstorben. Zusätzlich werden auch Tiere von Wildunfällen aufgenommen, zu dem Zeitpunkt war das ein Baby-Wombat (durfte man streicheln!), ein Flugpossum, zwei nicht-Flugpossums und ein ganz seltener Adler, dessen Name ich auch schon wieder vergessen habe. Vom frühen Zoo ist noch ein Haufen zutraulicher Kängurus, eine Voliere zum Durchgehen und ein paar nicht-indigene Tiere geblieben. Insgesamt ein lohnenswerter Besuch!
Weiter ging es nach St. Hellens, das für die “Bay of Fires” bekannt ist, eine große Bucht mit Strand und Felsen. Die heißt nur so weil die ersten europäischen Erkunder dort Feuerstellen von Aboriginals gesehen haben, hat nichts mit den roten Felsen zu tun. Dort habe ich mich dann etwas hingesetzt und gelesen.
Heute bin ich dann von St. Hellens aus nach Westen gefahren, habe noch Halt an einem tollen Wasserfall und einer Lavendelfarm gemacht. Die Lavendelfarm war nicht so toll, weil da noch nichts blüht… Eigentlich war es nur ein grünes Feld und ein Shop mit allem möglichem Lavendelkram. In Launceston habe ich mich dann erstmal gefühlte 37x verfahren bis ich mein Hostel gefunden hatte. Nach dem Einchecken bin ich dann noch zu der Cataract Gorge gefahren und habe dort einen Sessellift übers Wasser genommen.
Morgen geht es dann zurück nach Hobart und übermorgen per Flieger nach Sydney. Dort bleibe ich dann erstmal ein paar Tage um weitere Pläne zu machen.