Nachdem ich vorgestern mit dem Fahrrad unterwegs war, wollte ich vorgestern mal das Bussystem ausprobieren. Ich hatte von einem Flugzeugmuseum in der Nähe des Flughafens gelesen und praktischerweise befand sich eine Bushaltestelle direkt vor der Tür. Ich kam problemlos an und verbrachte ein oder zwei Stunden dort. Es wird viel über die verheerenden Luftangriffe auf Darwin im 2. Weltkrieg (mehr Bomben als in Pearl Harbor!) erzählt und das Hauptausstellungsstück ist ein originaler B52-Bomber, der quasi die komplette Hallte füllt. Ist schon imposant da direkt drunter zu stehen. Leider ist das Museum etwas in den 90er Jahren hängen geblieben, da könnte man mehr draus machen!
Auf dem Rückweg versuchte ich noch zum “Charles Darwin Nationalpark” zu kommen, der eigentlich nicht weit von dem Museum entfernt ist. Ich war mir aber gar nicht sicher ob der überhaupt für Fußgänger zugänglich ist und brach meinen dann Versuch ab, nachdem man nicht mal zu Fuß zum Eingang kam. 😉 In Darwin geht generell eigentlich niemand zu Fuß; man fährt Auto. Auch Fahrräder sind eher selten, obwohl alles relativ flach ist. Stattdessen fuhr ich dann zurück zum Hostel und wollte den angebrochenen Tag dann nutzen um endlich meine Alice-Springs-Pläne festzulegen und zu buchen.
Ich habe mich gegen einen Stop zwischen Darwin und Alice Springs entschieden, da man in den kleinen Orten ausnahmslos “zu Fuß” nichts machen kann und auch keine Touren angeboten werden. Es gibt höchstens mal ein Kunstmuseum… Das einzig interessante wäre Katherine Gorge gewesen, eine Schlucht mit einem Fluß auf dem man Kanutouren machen kann. Leider gibt es keine Verbindung von Katherine (~30 km entfernt) dort hin, sodass man ohne Auto Taxi fahren müsste… Daraus folgt also dass ich kommenden Donnerstag 21 Stunden im Bus sitze werden, also ungefähr solange wie ein Flug von Deutschland nach Australien. Unterkunft in YHA von Alice Springs habe ich auch gebucht, bei dem Versuch eine Uluru-Tour zu buchen, wurde allerdings meine Kreditkarte 2x abgelehnt. Ich erreichte keinen bei meiner Bank (nach 3 Minuten aus der Hotline geflogen, weil es zuviele Anrufe gab…). Das hat mich irgendwie etwas aus der Bahn geworfen und ich war erstmal schlecht drauf. Weil ich den ganzen Tag noch nichts richtiges gegessen hatte, wollte ich dann erstmal schnell was einkaufen und kochen, habe aber beim Einkaufen die Hälte vergessen. Dann gabs halt nur Nudeln mit Pesto. Am ATM konnte ich mit der Karte problemlos Geld abheben, von daher hab ich das Problem erstmal aufgeschoben und versucht mich etwas zu entspannen. Ich habe mich dann ans Wasser gesetzt und ein bisschen den Sonnenuntergang angeguckt (heute nochmal) und danach in einer seltsamen Sportsbar (da lief gerade Hunde-Rennen und etwas das wie römische Streitwagen aussah im TV) noch ein Bier getrunken.
Heute ging es dann auf die bereits erwähnte Litchfield-Tour. Start war um 6:30 Uhr, sodass ich, der sonst immer so um 9 oder 10 aufgestanden ist, mich etwas quälen musste. Ich war der erste der 10 Leute, den der Tourguide abgeholt hat, sodass ich (un)glücklicherweise vorne im Bus sitzen durfte. Da hat man natürlich die beste ‘Aussicht’, allerdings hat der Tourguide auch sehr intensiv versucht mit mir Smalltalk zu machen, und ich hatte immer das Problem nur die Hälfte von seinem gesprochenen Englisch zu verstehen. Etwas anstrengend auf Dauer.
Es dauerte ca. 2 Stunden bis wir in unseren ersten Ziel im Park ankamen, einige imposante Termitenhügel. Der Guide konnte auch gut was erzählen, insgesamt waren die aber nicht so richtig spannend. Nächster Stop war ein Wasserfall, unter dem man auch schwimmen konnte – ein tolles Erlebnis! Total klares Wasser und Felsen direkt uter dem Wasserfall zum draufklettern. Nach kurzer Zeit mussten wir allerdings weiter, bei so einer Tagestour bleibt ja leider nicht viel Zeit für die einzelnen ‘Stationen’. Weiter ging es einem kleinen Walk zu einem Aussichtspunkt auf einen weiteren Wasserfall. Zwischendurch erzählte der Guide interessante Sachen und hielt auch mal an um uns bestimmte Früchte oder ähnliches zu zeigen. Am dritten Wasserfall angekommen, durften wir wieder schwimmen, allerdings waren hier leider etliche andere Leute, sodass es nicht so schön war wie beim ersten (man muss ja immer irgendwie seine Wertsachen im Auge behalten). Nach einem kleinen Mittagessen ging es zum letzten Punkt der Tour: Springende Krokodile. Mit einem kleinen Bötchen ging es auf den Adelaide River, wo dann Fleischstücke übers Wasser gehalten wurden um Krokodile anzulocken. Die sprangen dann imposant aus dem Wasser um das Stück Fleisch zu erreichen als Bonus durfte man auch noch eine Schlange haltn. 100% Touri-Atmosphäre, aber doch irgendwie beeindruckend. Das lag auch etwas am schön sarkastischen Bootsfahrer, der unterhaltsam alles mögliche über die Krokodile erzählte.
Insgesamt eine gute Tour, aber fast alles hätte man per Mietwagen auch problemlos selbst machen können, ist alleine halt nur doof. Mit bis zu 38°C war es auch verdammt warm, aber man muss sich eigentlich nur daran gewöhnen immer komplett durchgeschwitzt zu sein und viiiieel zu trinken.
Jetzt habe ich quasi noch zwei Tage in Darwin direkt, bevor es dann zur dreitägigen Kakadu Nationalpark-Tour geht, gefolgt von der Fahrt nach Alice Springs. Einer meiner Zimmermitbewohner ist heute von einer Kakadu-Tour vom gleichen Betreiber zurückgekommen und hat eigentlich nur positives berichet, scheint also ganz gut zu sein. 😉 Morgen will ich dann vor allem mal meine KK-Probleme prüfen und dann möglichst die Uluru-Tour in Alice buchen. Vermutlich kriege ich morgen auch noch neue Leute ins Zimmer, da der Pole und der Sydneyer abreisen. Vielleicht hab ich das Zimmer aber dann auch für mich alleine. Irgendwann will ich abends auch noch in ein Freiluftkino, von dem der Sydneyer begeistert erzählt hat (und das auch der Lonely Planet empfiehlt), aber da laufen nur komische Filme.
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