Ich bin jetzt den dritten Tag in Melbourne und langsam wurde es Zeit mir zu überlegen wohin es weitergehen soll. Nachdem ich mit Adelaide nicht soviel anfangen konnte und auch in Melbourne immer etwas hilflos durch die großen, vielen Straßen irre, dachte ich mir dass etwas ländliches wieder ganz gut wäre. Da Tasmanien außerdem quasi gegenüber von Melbourne liegt, wird dies mein nächstes Ziel.
Am Mittwoch (5.11.) habe ich einen Flug von hier nach Hobart gebucht, am 13.11. geht es dann wieder zurück aufs Festland, und zwar nach Sydney. Auf Tasmanien will ich mir dann wieder ein Auto mieten und eine Rundstrecke von Hobart die Ostküste hinauf und irgendwo im Inselinneren wieder zurück nach Hobart fahren. Unterkünfte und genaue Route stehen noch aus, ich habe bisher nur zwei Nächte in Hobart direkt gebucht. Ich habe auch mal wieder kurz über einen Campervan nachgedacht, aber die Dinger sind leider (zumindest allein) wesentlich teurer als ein normales Auto plus Hostelzimmer.
In den vergangenen Tagen habe ich mich hier in Melbourne etwas umgesehen, aber keine größeren Aktivitäten unternommen. Nachdem ich am Samstagvormittag noch den Mietwagen zurückgebracht habe, bin ich gleich in der Innenstadt geblieben und dort etwas herumgelaufen. Dabei fiel mir nach einer Weile auf, dass ungewöhnlich viele Frauen ungewöhnlich hässliche Hüte trugen. Kurze Zeit später habe ich auch herausgefunden warum: Hier ist gerade ein fancy Pferderennen, der sogenannte Melbourne Cup Carnival, dafür muss man sich offenbar so anziehen. 😉
Ich sah aber noch andere seltsam gekleidete Gestalten, die nicht so wirklich zu Pferderennen passten, nämlich Fanatasy-Figuren und Superhelden. Als ich dann zum Melbourne Convention Center kam, stellte ich fest, dass hier gerade die PAX Australia, eine Computerspielmesse, abgehalten wird. Die verkleideten Leute gehörten wohl zu irgendeinem Cosplay-Event. Leider sind die Tickets dafür schon lange ausverkauft gewesen (und wären sonst auch ziemlich teuer).
(ich kann die Figuren ehrlich gesagt gar nicht zuordnen)
Am nächsten Tage wollte ich dann per Fähre nach Williamstown fahren und mir dort etwas den historischen Hafen ansehen. Als ich in der Straßenbahn saß, kam ich aber am gerade stattfindenden Queen Victoria Market vorbei, den ich letztes Jahr in Melbourne schon toll fand. Also bin ich kurz ausgestiegen und eine Stunde rumgelaufen. Dort gibt es wirklich alles: Von klassisch Obst/Gemüse über Kleidung und Souvenirs bis hin zu Messern, Kabeladaptern und Seife.
Später in Williamstown musste ich dann mal wieder feststellen, dass ‘historisch’ in Australien immer nicht so richtig historisch für europäische Verhältnisse ist. Der Hafen war nicht so spektakulär. Dafür gab es viele teure Cafés und Restaurants. Da es gerade interessant aussah habe ich dort dann noch ein altes Minensuchboot aus dem 2. Weltkrieg angesehen. Leider war es an dem Tag ziemlich kühl und ungemütlich (12-15°C und windig), sodass ich nicht wirklich lange an der Küste verbracht habe und wieder ‘nach Hause’ gefahren bin.
Später am Abend wollte ich dann noch zu etwas namens Macau Light Show, allerdings bestand die Light Show irgendwie nur aus einem Beamer und fünf bunte Lampen – etwas enttäuschend. Stattdessen hab ich dann die Chance genutzt um ein paar Melbourne-Nachtaufnahmen mit Langzeitbelichtung zu machen. Die ‘Light Show’ habe ich überhaupt nicht fotografiert, fällt mir gerade erst auf.
Heute war ich dann etwas mit Flüge buchen und planen beschäftigt bevor ich nach St Kilda an einen Strand gefahren bin, da es heute zumindest etwas wärmer war. Vor Ort habe ich mir dann einen windgeschütztes Eckchen gesucht und ein bisschen gelesen. Dort gibt es auch eine Zwergpinguin-Kolonie, allerdings bekommt man die Pinguine normalerweise nur zu Sonnenauf und -untergang zu sehen. Da aber eine Traube von Touris um ein paar Felsen stand, wurde schnell klar, dass es dort doch etwas zu sehen gibt. Und so habe ich zwei kleine Pinguine in freier Wildbahn sehen können. Ansonsten gabs dort noch einen ‘historischen’ Vergnügungspark, der eher an einen Rummelplatz in Deutschland erinnerte. Auf dem Rückweg bin ich noch kurz am Albert Park ausgestiegen um zu sehen, ob man irgendwas von der Formel 1 Strecke sehen kann: Kann man nicht. Das Foto müsste die Start&Ziel-Gerade zeigen, ganz sicher bin ich mir aber nicht 😉