Tag 22 – 26, Adelaide und Autofahrt nach Melbourne

Ich habe schon eine Weile nichts mehr geschrieben, da ich die letzten vier Tage unterwegs war  und immer erst recht spät in meiner Unterkunft war. Blogpost schreiben dauert immer so lange 😉

Ich bin jetzt gerade in Melbourne angekommen, nachdem ich die letzten Tage mit einem Mietwagen von Adelaide hergefahren bin, wie ich schon grob vorher angedeutet hatte. In Adelaide selbst habe ich damit nur zwei Nächte verbracht, so interessant finde ich die Stadt irgendwie nicht. Am zweiten Tag habe ich meine Autofahrt nach Melbourne geplant und Unterkünfte gebucht und bin anschließend noch etwas mit einem geliehenen Fahrrad herumgefahren – das habe ich schließlich bisher in jeder (größeren) Stadt gemacht. 😉

 

Am Dienstagmorgen bin ich dann zur Autovermietung und habe mein kleines Autochen abgeholt – im nachhinein hättte ich wohl lieber mehr investieren sollen und etwas stärkeres nehmen sollen, es ging doch öfter mal bergauf. Auch Automatik wäre wohl besser gewesen als Schaltung, da es echt mies ungewohnt ist mit links zu schalten. Ich habe oft die Gänge nicht getroffen 😉 Trotz allem bin ich heile aus Adelaides Straßengewirr entkommen und sobald ich etwas aus dem Gedränge raus war, ging auch alles besser.

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Der erste Tag war recht unspektakulär, es ging durch die Berge bei Adelaide, durch ein paar Weinanbauregionen, über den Murray River (mit Fähre!) und ‘entlang’ der Küste zum kleinen Örtchen Robe. Die Straße führt zwar grob entlang der Küste, ist aber die meiste Zeit 1-2km im Inland – da merkt man halt von der Küste nichts mehr. Das erste Mal in Australien musste ich auch Pullover und Jacke tragen, denn es waren nur so um die 12°C (+Wind). In Robe angekommen, merkte ich erst, dass meine bei Hostelworld.com gebuchte Unterkunft gar kein Hostel war sondern ein Privatmensch. Es stellte sich heraus, dass der Besitzer lokaler Comedian war und sehr gerne sehr viel erzählte. Naja, für einen Abend war es ganz witzig, länger wäre wohl etwas anstrengend gewesen. Auf jeden Fall gabs ein gemütliches Bett (sogar allein im Zimmer), WLAN und ein Frühstück!

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Distanz: 402.37 km
Total Time: 10:06:59

 

Am zweiten Tag hieß das Ziel Warrnambool, ein Küstenort kurz vorm Anfang der Great Ocean Road. Da mir mein Gastgeber den Tipp gab, dass die Küstenstraße bis dahin ähnlich langweilig sei wie die am vorherigen Tag und ich besser durchs Landesinnere fahren sollte, besuchte ich Höhlen und Fossilien bei Naracoorte. Leider kostete jede Höhle einzeln Eintritt und alle bis auf eine konnten nur mit geführten Touren besichtigt werden. Da ich nicht eine knappe Stunde bis zur nächsten Führung warten wollte, besuchte ich die (wahrscheinlich unspektakulärste) Höhle im Alleingang, ganz nett, aber jetzt nicht so beeindruckend. Danach guckte ich mir noch die ausgestorbene “Megafauna” in einer kleinen Ausstellung an. Es gab Riesenwombats und fies aussehende Kängurus!

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Auf dem weiteren Weg machte ich noch Halt in Mt Gambier um zwei Sinkholes und den Blue Lake anzugucken. Spät in Warrnambool angekommen übernachtete ich dann in einem Hostel, in dem ich ein komplettes 6-Bett Zimmer Mit Badezimmer für mich allein hatte. Die Region hat offenbar gerade nicht so Hauptsaison. 😉

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Distanz: 473.85 km
Total Time: 11:04:45

 

Leider gabs dort kein Frühstück, sodass ich mir am nächsten Morgen erstmal was zu essen suchen musste. Der dritte Tag war von der Fahrstrecke her wesentlich kürzer, es ging nach Apollo Bay. An der Great Ocean Road sind allerdings gefühlt alle 500m Aussichtspunkte, die ich am Anfang auch alle versucht habe zu besuchen, aber irgendwann wird jeder zuviel 😉 Am allerersten Stop hatte ich auch gleich zwei dicke Touribusse mit auf dem Parkplatz und die entsprechenden Menschenmassen an den Aussichtspunkten. Zum Glück habe ich am ersten Halt relativ viel Zeit auf der Suche nach einem Cache vertrödelt, sodass ich erstmal bei den folgenden Stops nicht wiedergesehen habe. Man hört aber echt beeindruckend viel Deutsch dort. Der gesamte Küstenabschnitt ist spektakulär anzusehen, aber am ehesten wirkt das ganze wenn nicht 100 Leute herumstehen und Fotos machen. Regelrecht enttäuschend waren die 12 Apostel: Das sind 8 (sic) Felsen, wie sie ähnlich in der Umgebung oft zu sehen sind. Eigentlich sollen die Apostel immer das Highlight sein wenn man von der Great Ocean Road liest, aber meiner Meinung nach ist das ein zufällig ausgewählter Punkt, an den man halt einen Riesenparkplatz, viele Ausgucke und einen Hubschrauberlandeplatz gepflanzt hat. Dort war es mir dann zu voll und ich bin relativ schnell weiter. Der zum Fahren interessanteste Part der Great Ocean Road führte an dem Tag durch den Wald: Kurvenreiche Bergstrecke mit vielen 30-40km/h Kurven. Es gibt bestimmt ein paar schöne GoPro-Videos bei Youtube davon. 😉 In der Waldstrecke gibt es auch noch eine Abzweigung nach Cape Otway, wo der älteste erhaltene Leuchtturm Ausstraliens steht – leider nicht nach 17 Uhr, denn dann wird das Gelände abgeschlossen und man kann nicht mal mehr den Leuchtturm von außen sehen… Auf dem Weg dorthin kann man immerhin Koalas in Bäumen sehen, die sind im dunkeln nur schlecht zu fotografieren. 😉

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Mein Hostel in Apollo Bay war mal wieder ein YHA und zwar das schönste und modernste was ich bis jetzt gesehen habe. Alles wirkte richtig gut durchdacht und schien auch noch relativ neu zu sein. Und wieder hatte ich ein ganzes Zimmer für mich allein. :)

Distanz: 213.76 km
Total Time: 11:05:41

 

Heute morgen ging es dann auf den letzten Abschnitt der Reise bis nach Melbourne. Als erstes bin ich zu einem Ausblick über Apollo Bay gefahren, danach ging es weiter mit Sightseeing entlang der Great Ocean Road. Im Laufe des Tages wurde es auch plötzlich warm, sodass ich von Pullover+Jacke zu kurzer Hose und T-Shirt wechselte. Bei Lorne habe ich einen Abstecher zu einem wirklich schönen Wasserfall gemacht. Auf dem Weg dorthin fing meine Tankanzeige an zu blinken, aber da das nur 10km (also 20 hin und zurück) von Lorne entfernt war und dort eine Tankstelle war, habe ich mir nicht soviel dabei gedacht. Kurz vor dem Wasserfall ging es dann aber eine endlose lange Strecke steil bergab. Die musste ich natürlich auch wieder hoch. Im zweiten Gang mit Vollgas. Da hatte ich dann doch kurzfristig etwas Sorge wie großzügig so eine Tankanzeige warnt, aber es hat gereicht. :) Später habe ich dann doch noch einen Leuchtturm zu sehen bekommen und dort auch nochmal eine tolle Aussicht gehabt. Am Ende gab es noch einen Ort, dessen Golfplatz aus irgendeinem Grund voll mit Kängurus war.

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Distanz: 262.27 km
Total Time: 10:38:15

 

Jetzt bin ich erstmal für einige Tage in Melbourne – hier leider mit voll belegtem Zimmer, muss dringend waschen und dann planen wie ich weitermachen will. Wahrscheinlich reise ich entweder von hier weiter nach Norden entlang der Ostküste oder ich fliege nach Norden und fahre dann langsam wieder runter.

 

 

 

 

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